Visueller Roboter inspiziert Beschichtung vor der Verlegung - Für die weitere Erschließung eines im südwestlichen Teil des Campos Becken gelegenen Ölfeldes vor der Küste Brasiliens, werden im sogenannten Abrollverfahren von einem speziell dafür ausgelegten Schiff kilometerlange 10 und 12 Zoll messende Rohrleitungen im Meer verlegt werden.

Als Teil dieses Erschließungsprozesses wurde INSPECTOR SYSTEMS zur Qualitätskontrolle der metallischen Beschichtung (cladding) der Rohrinnenfläche ausgewählt.

Der Auftrag umfasste im Wesentlichen das Projektmanagement sowie die Prüfdienstleistung, die für die Kamerainspektion der MLP-Rohre (Mechanically Lined Pipe) bei diesem Projekt erforderlich waren. Die zu prüfenden Rohrstücke mit einer Länge von je 12 Metern waren in die Höhe gestapelt. Die maximale Höhe wurde dabei durch ein vierreihiges Übereinanderstapeln definiert. In der Addition ergab das rund 3000 Rohrstücke die - durchaus mit sportlichem Anspruch - innerhalb von nur 60 Tagen zu prüfen waren.

MLP-Offshore-Rohre: Qualitätscheck für Brasilien
MLP-Offshore-Rohre: Qualitätscheck für Brasilien

Die visuelle Inspektion erfolgte jeweils von einem Rohrende aus mithilfe eines ferngesteuerten und kabelgebundenen Video-Laser-Inspektionsroboter vom Typ 4.000. Die Kombination mit lediglich einer Antriebseinheit war für das Projekt durchaus ausreichend, weil damit die jeweilige Rohrlänge von 12 Metern zu bewältigen war.

Multifunktionaler Inspektionskopf

Der Inspektionskopf selbst sitzt auf einer 360°-Dreheinheit. Dieser ist gespickt mit High-Tech und setzt sich aus einer hochauflösenden Farbkamera mit 10-fach optischem Zoom und automatischer Fokussierung sowie einem LED-Beleuchtungsring zur optimalen Ausleuchtung des Inspektionsbereichs zusammen. Durch die Neigefunktion der Kamera in Kombination mit der Dreheinheit konnte jede Stelle der Oberfläche im Detail detektiert werden.

Die Überprüfung aller Rohre wurde vom Betreiber des Projektes, einer der größten börsennotierten Öl- & Gaskonzerne weltweit, vorgeschrieben. Mit der durchgeführten Inspektion wurde sichergestellt, dass vor der Ausbringung keine Korrosionsstellen in den jeweiligen Rohren vorhanden sind. Diese könnten in der Folge im laufenden Betrieb dann für eine unerwünschte Verkürzung der Lebensdauer sorgen. Ein daraus entstehender Aufwand und vor allem zusätzliche Kosten konnten durch die Untersuchung im Vorfeld damit praktisch ausgeschlossen werden.